Eine bittere 0:3 Overtime-Heimniederlage kassierten die KSV-Cracks im ÖEL-Viertelfinal-Rückspiel gegen den SC Hohenems und mussten sich damit schon früh aus der Saison verabschieden.
Die Ausgangslage war angenehm, aber kein Ruhepolster. Keineswegs wollten die Kängurus den 3:1 Vorsprung aus dem Hinspiel über die Zeit bringen, vielmehr mit einem Heimsieg ins Halbfinale einziehen. Doch dass es alles andere als einfach wird, zeigten bereits die ersten Minuten. Schnell war klar, dass es eine offene Partie wird, denn die Gäste klopften bereits früh mit einem Stangenschuss durch Kyllönen an. Die Emser drückten zur Mitte des ersten Spielabschnittes auf die Führung, doch Oliver Zirngast war zur Stelle und hielt vorerst die Null. Die erste große Chance der Kängurus fand Kevin Pesendorfer vor, konnte sein Team aber nicht in Front bringen und im direkten Gegenzug rettete erneut Zirngast im 1on1 gegen einen heranstürmenden Vorarlberger.
Mit je einem vergebenen Überzahlspiel auf beiden Seiten ging es dann in die erste Pause und nur wenige Sekunden nach Wiederbeginn jubelten dann die Gäste, als Christian Haidinger sich in einem weiteren Powerplay durchtankte und zur Führung einnetzte. Eine kalte Dusche für die Kängurus, die nun immer mehr unter Druck gerieten und zur Spielmitte dann sehr unglücklich den zweiten Gegentreffer kassierten, als erneut Haidinger jubelnd abdrehte. Der Vorsprung war nun dahin, aber die Serie weiter völlig offen. Zwar musste der für Zirngast eingewechselte Felix Nussbacher kurz nach dem zweiten Gegentreffer in höchster Not klären, doch auch die Kängurus hatten ihre Chancen, im Gesamtscore wieder vorzulegen. Stefan Trost scheiterte mit einem guten Schuss und den Rebound nutzte Florian Hoppl per Onetimer, doch der starke Schlussmann im Kasten der Gäste konnte auch diesen Versuch parieren.
Im Schlussabschnitt spürte man förmlich, dass der nächste Treffer eine Vorentscheidung bringen könnte und dementsprechend nervenaufreibend wurde die Partie. Die größeren Chancen boten sich den Gästen, als neuerlich Nussbacher gegen einen Hohenems-Stürmer einen „Big save“ verzeichnete und fünf Minuten vor dem Ende Joonatan Kyllönen alleine vor dem Tor die Querlatte traf.
So ging es in eine maximal zehnminütige Overtime und in dieser wurde 3vs.3 gespielt. Dementsprechend ging es schlagartig Hin und Her, bis das Schiedsrichterteam eine harte Strafe gegen Kris Reinthaler aussprach. Die 4:3 Überzahl nutzte das stärkste Powerplayteam der Liga zur Entscheidung und zog mit einem Gesamtscore von 4:3 ins Halbfinale ein.
Die Enttäuschung im Team war nach der Partie dementsprechend groß: „Es ist schwierig die richtigen Worte zu finden, die Enttäuschung ist riesig. Ein Tor hat die Partie heute entschieden. Wir hätten uns sicher leichter getan, wenn wir das erste Tor gemacht hätten. Der gegnerische Torhüter war sehr stark, wir haben hinten nicht viel anbrennen lassen, aber Tore kassiert man im Eishockey schnell und heute waren wir die Unglücklicheren, die sie kassiert haben“, so Stefan Trost.
Auch Coach Kris Reinthaler konnte das Aus kaum fassen: „Die Enttäuschung ist riesig. Das Halbfinale war das Ziel, aber es hat nicht sollen sein. Es war eine toughe Serie, es sind zwei Mannschaften auf Augenhöhe aufeinandergetroffen und unterm Strich hat uns ein Tor gefehlt. Und wenn der Knopf nicht zum richtigen Zeitpunkt aufgeht, ist die Saison plötzlich vorbei.“
„Das Ausscheiden ist sehr schmerzlich, da wir gut drauf waren und uns jetzt schon im Viertelfinale verabschieden müssen. Es tut uns auch für die Fans leid, dass wir heuer keine spannenden Spiele mehr in Kapfenberg sehen werden“, so Präsident Franz Gärtner, der auch schon einen ersten Saisonrückblick wagt: „Wir haben die gesamte Saison nicht schlecht gespielt. Unser größtes Problem waren nicht immer die Gegner, sondern auch die Herren in Schwarz. Das sah man auch heute wieder, als ein Gegner auf den Schläger von Lukas Draschkowitz draufstieg, und stürzte und er dafür eine Strafe kassierte, die dann zum Gegentor führte. Und auch die Strafe gegen Kris Reinthaler in der Overtime war fragwürdigt und tat sehr weh. Aber damit muss man leben.“
Jetzt wird erstmal ein paar Tage durchgeschnauft und bereits am Wochenende will man mit den Planungen für die neue Saison starten und dafür ist man bei den Kängurus optimistisch: „Einige unserer Spieler werden wohl ihre Karrieren beenden, aber wir hatten zwei junge Kapfenberger in den Playoff-Spielen mit dabei und das stimmt uns sehr positiv für die Zukunft“, so Gärtner.
ÖEL-Viertelfinale
Rückspiel:
KSV Kängurus vs. SC Samina Hohenems 0:3 n.V. (0:0|0:1|0:1|0:1)
Tore: 0:1 Haidinger (21./PP), 0:2 Haidinger (32.), 0:3 Spannring (64./PP)
Hinspiel:
SC Samina Hohenems vs. KSV Kängurus 1:3 (0:2|0:1|1:0)
Tore: 0:1 Hoppl (8.), 0:2 C. Draschkowitz (20.), 0:3 L. Draschkowitz (37.), 1:3 Haidinger (59.)