Mit vier Punkten aus zwei Spielen im Gepäck traten die KSV Kängurus die Rückreise vom Doppel-Wochenende in Wien an. Die Enttäuschung über die verpasste Tabellenführung ist groß, die Chance auf den Grunddurchgangssieg lebt aber weiterhin!

Zwei Spiele binnen 24 Stunden warteten auf die KSV Kängurus in Wien. Und dass es am Heumarkt alles andere als einfach ist, wusste man im KSV-Lager. Der WEV war nicht umsonst vor heimischer Kulisse in dieser Saison noch ungeschlagen und weiß mit den Verhältnissen umzugehen. Und diese Verhältnisse waren mal wieder ausschlaggebend.

Das Samstags-Duell startete mit einigen Schockminuten. Im Minutentakt wurden zuerst Stefan Trost (1.), dann Florian Hoppl (2.) und Matthias Wassermann (3.) hart gecheckt. Letzteren erwischte es böse, der Stürmer erlitt einen offenen Oberarmbruch. Noch schlimmer dann die Szenen, als ein Sanitäter Wassermann zur Hilfe eilte, am Eis ausrutschte und sich schwer verletzte. Das Spiel musste in Folge für 15 Minuten unterbrochen werden, die Mannschaften gingen in die Kabinen zurück. Dann ging es (bisher ohne jegliche Strafen!) weiter und Florian Hoppl brachte sein Team mit einem Doppelschlag in Front. Das 2:0 war auch der Zwischenstand nach 20 Minuten.

Im zweiten Drittel wurde dann Julian Stühlinger wegen eines angeblichen Stockstichs mit einer 5+Spieldauerstrafe belegt, die keiner nachvollziehen konnte. Doch die Kängurus steckten auch das weg und erhöhten in der fünfminütigen Unterzahl auf 3:0 und schafften damit schon im Mittelabschnitt die Vorentscheidung.

Der WEV versuchte im letzten Drittel nochmal alles und verkürzte in Minute 52 auf 1:3. Wieder gab es dann kurz nach dem Gegentreffer Aufregung, als Max Ramsbacher einer Scheibe in das gegnerische Drittel nachjagte, WEV-Goalie Merkader weit aus seinem Tor herauskam und mit dem KSV-Defender kollidierte. Erneut gab es eine 5+Spieldauerstrafe für Ramsbacher, die absolut nicht nachvollziehbar war. Die Kängurus ließen sich auch davon nicht aus der Ruhe bringen, Stefan Trost erzielte 75 Sekunden vor Ende ins verwaiste WEV-Tor den Treffer zum 4:1 Endstand.

Damit hatten die KSV‘ler zumindest für 24 Stunden die Tabellenführung inne und wollten diese am Sonntag verteidigen und mit nach Hause nehmen. Doch die zweite Partie verlief anders. Zwar gingen die Kängurus durch Christoph Draschkowitz erneut früh in Führung, doch diesmal glichen die Wiener relativ schnell aus. Ein Überzahlspiel brachte in der 16.Minute die neuerliche KSV-Führung durch Stefan Trost, erneut hatten die Gastgeber eine Antwort parat und erzielten 33 Sekunden vor der ersten Pause den Ausgleich. Die Reinthaler-Cracks hatten in weiterer Folge das Spiel in der Hand und etliche Chancen neuerlich vorzulegen, doch wie am Vortag Oliver Zirngast im KSV-Kasten agierte diesmal WEV-Goalie Merkader wie eine Mauer. Ein Tor von Stefan Trost wurde zudem wegen Hohen Stocks aberkannt. So ging das Spiel in eine Overtime, wo die Kängurus ein Powerplay nicht nutzen konnten, weshalb letztendlich ein Shootout über den Sieg entscheiden musste. Zu diesem Zeitpunkt war längst Oliver Zirngast im Kasten, der zur Spielmitte den verletzten Mike Bischof ersetzte und konnte die Niederlage leider auch nicht verhindern, als alle vier WEV-Schützen netzten, während bei den Kängurus nur Christoph Draschkowitz und Kevin Moderer trafen.

Damit ging es mit vier Punkten aus den beiden Duellen und Rang 2 in der Tabelle nach Hause. Doch neben dem Ärger über die unnötige Niederlage am Sonntag waren es vor allem die Verhältnisse am Heumarkt, die nur noch für Kopfschütteln und leider auch Verletzungen sorgen.

Headcoach Kris Reinthaler dazu: „Es ist immer besonders am Heumarkt. Keiner will hier spielen, keiner hat hier Freude. Es ist nicht nur sehr schwierig hier wegen der Eisverhältnisse ein normales Eishockeyspiel aufzuziehen, es ist auch gefährlich, wie man wieder gesehen hat. Man hört auch von anderen Mannschaften, dass hier ständig Verletzungen passieren. Wenn die Liga professioneller werden will, dann muss man hier endlich ein ordentliches Bandensystem installieren. Die Bande gibt absolut null nach und so entstehen Verletzungen. Dass es besser geht, zeigt man ja zum Beispiel in der Freiluftarena in Hohenems.“

Für die Kängurus stehen jetzt mit dem Auswärtsspiel in Marburg (25.Jänner) und dem Heimspiel gegen den ATSE Graz (1.Februar) die letzten beiden Partien im Grunddurchgang an. Danach geht’s in die Playoffs und die KSV-Cracks werden alles versuchen um in diese doch noch als Grunddurchgangssieger zu starten, sind nun aber auf Schützenhilfe angewiesen.

ÖEL
WEV – KSV Kängurus 1:4 (0:2|0:1|1:1)
Tore: 0:1 Hoppl (13.), 0:2 Hoppl (18.), 0:3 Moderer (33./SH), 1:3 Schorna (53.), 1:4 Trost (59./EN)

WEV – KSV Kängurus 3:2 n. PS. (2:2|0:0|0:0|0:0|1:0)
Tore: 0:1 C.Draschkowitz (6.), 1:1 Gruber (12.), 1:2 Trost (17.), 2.2 Aschauer (20.), Bolterle (65./entsch. PS)

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