Erwartungsgemäß war es ein Spiel auf hohem Niveau und auf Messers Schneide dass die KSV in Graz beim ASTE erwartete. Letztendlich gewannen die Hausherren die Partie im Shootout mit 3:2, womit die Kängurus die erste Niederlage nach 17 Siegen in Bewerbsspielen in Folge kassierten.
Ein unheimlich offensiv geführter Startabschnitt war geprägt von guten Torhüterleistungen. Beide Teams ließen dem Gegner Chancen zu, aber sowohl Florian Zeusgwetter auf Seiten der Grazer, als auch Michael Bischof im KSV-Tor blieben fehlerlos. Kurz vor der ersten Pause kassierte Pierre Graf eine Strafe wegen Hakens und der ATSE nutzte die Überzahl zur Führung, als Matthias Florian einen Mörtl-Blueliner unhaltbar für Bischof ins Tor abfälschte.
Die nicht ganz unverdiente Führung der Grazer konnten die Kapfenberger jedoch schnell ausgleichen. Nur 78 Sekunden nach der ersten Pause war es Stefan Trost, der in doppelter Überzahl das 1:1 erzielte. Alles war wieder offen und das Spiel weiterhin ausgeglichen. In der 36. Minute gingen die Hausherren jedoch erneut in Front als Pirmin Riedmann eine Unachtsamkeit in der KSV-Defense zur abermaligen ATSE-Führung nutzte.
Viele Strafen führten in weiterer Folge dazu, dass die KSV etliche Minuten in Unterzahl agieren musste, weshalb es nur schwer gelang wirklich dauerhaft druckvoll auf den Ausgleich zu spielen. Erst als die ansonsten disziplinierten Grazer 131 Sekunden vor Spielende in Form von Rupert Strohmeier eine Strafe kassierten, war die Chance da. KSV-Coach Kris Reinthaler holte Bischof für einen sechsten Feldspieler vom Eis und mit sechs gegen vier am Eis gelang eineinhalb Minuten vor der Schlusssirene der Ausgleich durch Stefan Trost, der mit einem kompromisslosen Schuss ins kurze Eck einnetzte.
Nach torloser Overtime musste ein Shootout die Entscheidung bringen und dort waren die Kängurus nicht vom Glück verfolgt. Ein Treffer von Draschkowitz wurde wegen einer Rückwärtsbewegung aberkannt und der Versuch von Adrian Stühlinger landete an der Stange. So blieb Matthias Florian der einzige erfolgreiche Penaltyschütze und sicherte dem ATSE den Extrapunkt.
Im Kapfenberger Lager hatte man sich natürlich mehr erhofft, doch man erkennt neidlos an dass der ATSE sich den Sieg verdient hat. Durch die doch sehr kurze Vorbereitung (nur zwei Tests gegen Zeltweg) ist man aber zuversichtlich dass die noch nicht optimale Abstimmung in den nächsten Wochen besser wird. Erwähnen muss man eine tolle Torhüterleistung von Michael Bischof, der die Kängurus mit 50 Saves überhaupt erst in die Overtime brachte.
KSV-Obmann Gärtner: „Gratulation an den ATSE, heute wurden wir erstmals nach über einem Jahr wieder mal richtig gefordert. Und das ist auch gut so, denn dadurch lernen und entwickeln sich die jungen Spieler und auch die Fans wollen spannende Spiele sehen“.
Unterm Strich gilt festzuhalten dass die heurige Eliteligasaison um einiges ausgeglichener und anspruchsvoller ist als die letzte ÖAHL-Spielzeit und die KSV sich nach den ersten Spielen bereits mit dem Wechsel zurück zu den Wurzeln bestätigt fühlt.
ATSE Graz – KSV Eishockey 3:2 n.Ps. (1:0|1:1|0:1|0:0|1:0)
Tore:
1:0 Florian (18./PP)
1:1 Trost (22./PP2)
2:1 Riedmann (36.)
2:2 Trost (59./PP)
3:2 Florian (65./entsch. PS)